Bahnhofsareal – Markt Holzkirchen

Anerkennung im städtebaulichen Realisierungswettbewerb

Das städtebauliche Grundkonzept beruht auf einer sensiblen Nachverdichtung in Form einer maßvollen, punktuellen Erweiterung der vorhandenen, baulichen Strukturen und einer Aufwertung der Außenraumqualitäten.

Durch das Einfügen neuer „Bausteine” nordwestlich und südöstlich des bestehenden Platzes wird eine städtebauliche Fassung durch Raumkanten und eine Arrondierung des großzügigen Bahnhofsvorplatzes erreicht. In den Gebäuden werden zentrale, öffentliche Funktionen, wie die Volkshochschule und die Holzkirchener Tafel untergebracht.

Die Verkehre werden neu geordnet. Durch eine klare Anordnung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche entsteht ein kreuzungsfreier, begrünter und zentraler Vorplatz mit hoher Aufenthaltsqualität als neues „Entrée” für Holzkirchen. Die Umsteigefunktionen, wie der Busbahnhof, der Taxenstand, Kiss&Ride, Fahrradparkhaus, Bike&Ride, Kurzzeitparker und Rufbus-Station werden übersichtlich, flankierend an den Platz angeordnet. Dies erleichtert die Orientierung und schafft eine barrierefreie Erreichbarkeit der unterschidlichen Mobilitätsarten untereinander auf kürzesten Wegen und eine enge Verknüpfung mit dem Bahnverkehr.

Durch die Gestaltung des Außenraums werden die Wege- und Sichtbeziehungen auf natürliche Weise hin zum Ortszentrum, zu den westlich gelegenen Schulstandorten zur neuen Personenunterführung und in die angrenzenden Siedlungsbereiche gelenkt. “Grüninseln” entsiegeln weite Teile der Fläche, schaffen einen Puffer zur viel befahrenen Münchner Straße hin und bieten mit vielfältigen Sitzgelegenheiten einen geschützten Aufenthalt für Jung und Alt. Ein Großteil der vorhandenen, v.a. großen Bäume wird erhalten und in die neuen Grünflächen integriert. Neupflanzungen hochstämmiger, klimaresistenter Bäume stärken das durchgrünte Erscheinungsbild und steigern durch den Wechsel aus besonnten und beschatteten Zonen die Aufenthaltsqualität. Außengastronomie vor dem Bahnhofsgebäude und ein Wasserspiel auf dem Platz sorgen für zusätzliche Belebung. Das bestehende Bahnhofsgebäude mit seinem hohen Wiedererkennungswert wird aus Gründen der heutzutage gebotenen Nachhaltigkeit erhalten und weiterentwickelt.

Im EG des zweigeschossigen Mittelteils wird eine zentrale Empfangshalle angeordnet, die eine durchgängige und direkte Verbindung zwischen dem Vorplatz und den Bahnsteigen ermöglicht. Angrenzend im Gebäude werden Angebote zur Reisendenversorgung sowie ein kleines Gastronomieangebot mit Außenbestuhlung auf dem Vorplatz geschaffen.

Der dem Ortskern zugewandte Platz dient als zentraler Anlaufpunkt der innerörtlichen Mobilität. Um diese Funktion nicht zu schwächen, wird zusätzlich zu den oberirdischen Parkierungsmöglichkeiten für den MIV eine Tiefgarage mit weiteren P&R-Stellplätzen vorgesehen.


Zusammen mit: Studio Schultz Granberg
Zeitraum: Februar 2022 – April 2022