Neubau Feuerwehrgerätehaus, Kaunitz

Realisierungswettbewerb

Der Ortseingang von Kaunitz an der Paderborner Straße wird durch den Neubau für die Feuerwehr neu und prägnant besetzt, gemeinsam mit der bestehenden Ostwestfalenhalle entsteht so ein angemessener städtebaulicher Auftakt in Richtung Verl. In der Ausrichtung vermittelt der parallel zur Straße stehende Baukörper zwischen den verschiedenen durch angrenzende Bebauungen oder die Freiräume vorgegebenen Richtungen.

Zum großzügigen vorgelagerten Freibereich mit Alarmstellplätzen orientiert und durch eine Auskragung des Obergeschosses hervorgehoben ist der Haupteingang gut sichtbar und im Stadtraum präsent. Die Fahrzeughalle öffnet sich zur Paderborner Straße und ermöglicht so schnellstmögliches Ausrücken im Einsatzfall, gleichzeitig wird die Feuerwehr durch dieses Schaufenster in der Stadt wahrgenommen. Mit einer maßvollen Gebäudehöhe von 7,50m und einen Abstand von mindestens 12,50m vom Straßenraum passt sich der Neubau in die überwiegend zweigeschossige von Wohn- und in Teilen Gewerbebauten stark heterogen geprägte Umgebungsbebauung ein. Präzise gesetzte Einschnitte /Terrassen OG) und Unterschnitte (Eingang, Hallenüberdachung) gliedern das Volumen. Die Materialgebung mit Alutafeln auf den Außenflächen und Sichtbeton in den Einschnitten unterstützt diese Gliederung.

Funktionsverteilung
Besucher und Bedienstete betreten das Gebäude über den durch die obergeschossige Auskragung geschützten Haupteingang in ein Foyer, das Fahrzeughalle, Obergeschoss und Außenraum auf kurzem Weg verbindet. Die Fahrzeughalle mit den davorliegenden Vorhalteflächen ist direkt zur Paderborner Straße orientiert und begünstigen so den schnellstmöglichen Abmarsch im Einsatzfall. Hinter der Halle, über eine offene Erschließungszone angebunden, liegen die dienenden Bereiche – Lager, Werkstätten und Alarmspinde mit Sanitärbereichen. Zentrale und Lagebesprechung befinden sich mit direktem Zugang zwischen Fahrzeughalle und Alarmstellplätzen und ermöglichen eine gute Übersicht ins Gebäude, auf die Einfahrt, sowie beidseitig über den Straßenraum.

Im Obergeschoss befindet sich ein Foyer mit Blick in die Fahrzeughalle sowie in den Außenraum, von hier sind die Bereiche Schulung / Aufenthalt mit großer Dachterrasse, die Löschzug-/Wehrführung und die dienenden Räume direkt erschlossen.

Die Dienstwohnung ist geschützt und eigenständig aus dem rückwärtigen Bereich erschlossen, die Wohnräume gruppieren sich im Obergeschoss um eine großzügige Terrasse und sind in Richtung Süden und Westen orientiert. Eine Anbindung an die Diensträume der Feuerwehr sowie deren Aufzug ist gegeben.

Freiraum / Erschließung / ruhender Verkehr
Hauptpriorität hat das störungsfreie Ausrücken der Einsatzfahrzeuge, die daher kreuzungsfrei von anrückenden PKWs unmittelbar auf die Paderborner Straße ausfahren. Bei Fahrt in Richtung Verl kann der bestehende Mittelstreifen an den dafür vorgesehenen Stellen überfahren werden. 32 PKW-Alarmstellplätze sind unmittelbar dem Haupteingang zugeordnet, 8 weitere Stellplätze befinden sich im südlichen Bereich des Grundstückes und erhöhen die Flexibilität. Das Gelände ist durch je zwei  Zufahrten zur Paderborner Straße und zum Parkplatz der Westfalenhalle hochflexibel und sicher erschlossen, die Anlieferung erfolgt kreuzungsfrei aus dem rückwärtigen Bereich. Unter Einbeziehung eines Teiles der Straße kann eine Umfahrt um das Gebäude angeboten werden. Die Stellplätze werden an den Zufahrten durch Schranken geschützt.


Zeitraum: September – Oktober 2015